KLEINE HAIE

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KLEINE HAIE        
Ideenausstellung zum Projekt Haifische Dresden Süd-West im Plauenschen Grund

Mit Enwürfe und Modellen von Anke Binnewerg, Magdalena Drebber, Ruth Habermehl, Marcus Jansen, Alexandra Klawitter, Jaroslav Kolesek, Birgit Schuh, Bertram Weisshaar und Hael Yxxs


Eröffnungsrede zum Plauenschen Grund Dresden von Emanuel Priebst
Weitere Infos zum Projekt Haifische Dresden Süd-West

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THEMA

 

Unter dem Namen „Haifische Dresden Süd-West“ gründeten die Künstlerinnen Anke Binnewerg, Heike Keller, Birgit Schuh sowie die Landschaftsarchitektin Julia Kiss im Juni 2008 eine Projektgruppe, die sich zum Ziel setze, einen Freiluftkunstraum im Plauenschen Grund Dresden zu installieren.

Die Motivation der Projektgruppe „Haifische Dresden Süd-West“ besteht darin, künstlerische Arbeiten in Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner Geschichte zu entwickeln. Ziel ist es, im Diskurs mit Künstlerkollegen Arbeiten mit experimentellem Charakter im öffentlichen Raum zu planen und zu realisieren.

Der Plauensche Grund ist ein Flusstal der Weißeritz und befindet sich zwischen Dresden und Freital. Das Projekt „Haifische Dresden Süd-West“ zeigt neue Ideen und Bewertungen für diesen vernachlässigten und peripheren Stadtbereich auf, der trotz seiner Brüche ein großes Potential an sehenswerten Orten und Einrichtungen beherbergt.

Anke Binnewerg widmet sich mit ihrem Projekt SUNKEN STREET dem Flusstal der Weißeritz sowie der Tharandter Straße, die im Zuge zahlreicher Bauarbeiten mehrfach verlegt wurden. Die Künstlerin überlagert in ihrer temporären Installation Flusslauf und Straßenraum. Fahrbahnmarkierungen sollen durch weißen Kiesel oder Splitt im Flussbett aufgebracht werden. Durch die Strömung des Wassers löst sich die Markierung allmählich auf und verschwindet.

Der Entwurf OHANA - BOTSCHAFTEN DES RESPEKTS von Ruth Habermehl beschäftigt sich auf literarische Art und Weise mit dem Fluss als Transportmittel. Die Künstlerin konzipiert auf Papierstreifen gedruckte Textauszüge aus Interpretationen von Ikebana, der Japanischen Kunst des Blumensteckens. Die Ikebana-Textfragmente sollen als Performance in den Fluss geflüstert, gesprochen oder gerufen werden. Des Weiteren wird der Besucher (Kunstspaziergänger) Teil der Arbeit, indem er die Aktion ausführen kann und die Texte „in Fluss“ bringt.


Das Thema der Bewegung und des Transports visualisiert der Künstler HAEL YXXS mit seinem Projekt PLAY. An einer Felswand im Plauenschen Grund plant HAEL YXXXS, zwei Dreiecke aus weiß gestrichenen Holzplanken zu installieren. Diese Formen des alltäglichen Gebrauchs (Schnellvorlauf von Video/ Audioplayern) versteht der Künstler als Zeichen für die enormen Veränderungen dieser Region.

Birgit Schuh bezieht sich auf den ehemaligen Glanz der Nahrungs- und Genussmittelindustrie in Dresden-Plauen im 19. Jahrhundert. Mit ihrem Projekt SCHOKOFLUSS aus künstlich gegossener Schokolade in der Entwässerungsrinne zwischen Hofmühlenmuseum und Weißeritz stellt sie zugleich Strukturen unserer Konsum- und Überflußgesellschaft in Frage.

Prof. Magdalena Drebber setzt sich ebenfalls mit der Schokoladenindustrie auseinander. Ihre Figur WEIHNACHTSMANN AUF ESEL soll an der Fassade der Bienertmühle als Denkmal für den Fabrikanten Anton Reiche stehen, der das wirtschaftliche und soziale Leben des Stadtteils Dresden-Plauen im 19. Jahrhundert entscheidend gefördert hat.

Das Projekt PSEUDOFOSSILS von Jaroslav Kolešek macht gegenläufige Faktoren des Plauenschen Grundes deutlich: Vom Urozean zum Wirtschafts- und Industrieraum, vom Naturpfad zur Transitstrecke. Jaroslav Kolešek kombiniert mit seinen PSEUDOFOSSILS Formen aus Industrie und Archäologie zu Plastiken, die sowohl auf einen natürlichen sowie künstlichen Ursprung verweisen.

Marcus Jansen erzeugt mit seinem Entwurf SCHWALBENLEITUNGEN eine Idylle künstlicher Natur. Ein Netz aus Telegraphenleitungen soll in den Bäumen entlang des Flusstals gespannt werden. Die Vögel aus Kunststoff, aufgereiht wie Noten, bilden einen romantischen Anblick inmitten dieser urwüchsigen und scheinbar stadtfernen Wildnis.

Natur und Umwelt thematisiert Alexandra Klawitter mit ihrem Projekt WOLLHANDKRABBEN. Diese eingeschleppte Art stört und verdrängt andere Lebewesen in ihrem Ökosystem und vermehrt sich rasend schnell. Die Bildhauerin plant am Flussufer einen Rasen dieser Tiere aus Acrylat – ein Naturlehrpfad künstlerischer Art.

Der Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar plant, im Rahmen des Projektes HAIFISCHE DRESDEN SÜD-WEST einen Spaziergang im Plauenschen Grund zu entwickeln. Eine Auswahl an Fotos und Drucksachen verweist auf verschiedene Spaziergangs-Szenen und inszenierte Situationen, die in den vergangenen 15 Jahren von Bertram Weisshaar gestaltet wurden.

kunstbahnhof v. 2/2008