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Für Aufsehen sorgen seit Donnerstag Anke Binnewerg und Susanne Petzold am Steinacher Bahnhofskiosk mit ihrer Installation "Cityscapes".
Steinach - Sie ist das erste Produkt einer hoffentlich langen und fruchtbringenden Zusammenarbeit mit dem Weimarer "kiosk.6", dessen Kuratorin, Maxi Götze, heute mit Sicherheit nicht nur einen ersten Blick darauf werfen wird, denn die Ausstellung soll ab Mitte September auch dort gezeigt werden. "Es wird der gleiche Bausatz sein, doch das Ergebnis sieht bestimmt ganz anders aus", sind sich die beiden Künstlerinnen sicher.
Der ehemalige Zeitungskiosk am Weimarer Sophienstiftsplatz wird seit Mai 2011 von der Universitätsgalerie der Bauhaus-Universität Weimar "marke.6" bespielt, der in Steinach vom Kulturverein "schwarzwurzel". Eine Partnerschaft soll in beiden Städten kulturelle Erlebnisse im und am "Kunstwürfel" künftig fördern.
Binnewerg und Petzold haben mit ihrer Installation dafür interessante Grundlagen gelegt. Beide wirken mit unterschiedlichen Materialien seit langem am gleichen Themenbereich Stadt/Landschaft. Während Petzold ganze Industrielandschaften aus Porzellan gestaltet, entstehen Binnwergs Kreationen vorrangig aus Verpackungsmitteln. Nun wurde endlich Realität, was beide seit 2005 geplant hatten: eine gemeinsame Installation, bei der alles frei kreiert wurde. Dass die Szenerien bei den Besuchern unterschiedliche Assoziationen hervorrufen, ist durchaus so gewollt. Differenzierte Ansichten und Eindrücke entstehen auch durch die Lichteffekte von Sonne oder Straßenbeleuchtung, weshalb sich ein Kioskbesuch zu verschiedenen Tageszeiten auf jeden Fall lohnt. Für Skeptiker sei hinzugefügt: "Cityscapes" ist kein Modell eines neuen Bebauungsplanes für Steinach.
Entstanden ist die Ausstellung übrigens im Rahmen des Festivals "Meine Kultur 2012". Gemeinsam mit den zahlreichen Veranstaltungen, die heute zwischen Steinacher Marktplatz und Güterschuppen, Schiefermuseum und Sporthotel über die sprichwörtliche Bühne gehen, soll sie den Steinacher Bürgern und ihren Gästen aus ganz Thüringen die Vielfalt der Soziokultur im grünen Herzen Deutschlands nahe bringen.
04.08.2012, Doris Hein