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T R A N S F E R – Kommunikationsprojekt und Künstlerbuch
Anke Binnewerg und Antje Seeger
„Man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet“
(Paul Cézanne)
„Das Fahren“ ist eines der bedeutendsten Alltagsphänomene überhaupt. Wie beeinflusst es unser Denken? Verändert es unser Handeln? Wie nehmen wir Welt durch das „Objektiv“ der Frontschutzscheibe war? Wie gehen wir mit dem Streben nach Ferne und dem Abstraktum Geschwindigkeit um?
Zu diesem Themenkomplex begannen Anke Binnewerg und Antje Seeger im September 2007 einen regelmäßigen wöchentlichen Emailaustausch und die Entwicklung eigener Arbeiten. Dazu kam die Absicht, künstlerische Entstehungs- prozesse sichtbar zu machen, um für Außenstehende das Verständnis für zeitgenössische Kunst zu erleichtern.
Nach einjähriger Kommunikation öffnen beide Künstlerinnen im November 2008 mit einem begehbaren und einem elektronischem Künstlerbuch das entstandene Ideenlabor und Prozessarchiv.
Anke Binnewerg arbeitet einerseits collagenartig und skulptural, andererseits aber auch experimentell und installativ im Außenraum. Mit Ihren Fotocollagen verwandelt sie entfernte Orte zu „Straßenräumen“ und schafft dadurch bizarre Sonderwelten. So versucht sie unsichtbare Bedeutungsinhalte einer Örtlichkeit zu begreifen und sichtbar zu machen. Verbindungen von Fluss und Straße werden in anderen Arbeiten thematisiert. Dabei spielt die Verwendung von Glas, Spiegel und Wasser eine große Rolle.
Antje Seeger arbeitet vor dem Hintergrund der Analogien „Fahren und Glauben“ sowie „Fahren und Schreiben“. Zu Beginn das Projektes kartiert sie Fahrten- buchglyphen und startet so den Versuch eine „Schrift des Fahrens“ zu entwickeln. Sie setzt sich weiterhin mit dem Begriff der Ferne als zeitgemäßem Ersatz für Religion auseinander. Seegers Darstellungen sind größtenteils Computergrafiken, Papierskulpturen, Minifilme und eine Installation in einer Tankstelle.
Im schriftlichen Gedankenaustausch von TRANSFER finden sich neben Diskurs und künstlerischen Positionen auch viele Fragen und so mancher Zweifel beider Künstlerinnen im Prozessarchiv.
Informationen zum virtuellen Künstlerbuch