POINT OF VIEW.

DAS WAR

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INFO

Point of view – Schaukästen und Vitrinen


Ausstellung vom 24. September bis 24. Oktober 2008

 

Mit Arbeiten von:

Susan Donath. Stefan Leyh. Alexandra Klawitter. Anne Schmidt. Birgit Schuh

ZUR AUSSTELLUNG

"Der Versuch, sich von etwas endgültig zu trennen, es aber gleichzeitig zu erhalten und darüber hinaus auch noch dauerhaft in einem ansprechendem Rahmen zu präsentieren ließ ich am besten und überzeugendsten in den musealen Vorrichtungen realisieren ... ."1

Gläserne Vitrinen und Schaukästen stehen meist in Zusammenhang mit Begriffen wie Sammeln, Kombinieren, Systematisieren, vor allem jedoch mit Ausstellen, Präsentieren. Nachdem sie bereits seit Jahrhunderten in naturkundlichen Kabinetten und Wunderkammern dem Schutz und der Zur-Schaustellung der Sammelstücke dienten, fanden sie Anfang des 20. Jahrhunderts Einzug in die zeitgenössische Kunst.

In der Ausstellung POINT OF VIEW findet eine Auseinandersetzung mit verschiedenen Präsentationsformen statt, die nicht von den eigentlichen Objekten, die in den Vitrinen und Schaukästen gezeigt werden, zu trennen ist.

Die Künstler Susan Donath und Stefan Leyh knüpfen am deutlichsten an die natur-wissenschaftliche Präsentationsform an. Während sich Stefan Leyh's Schmetterlings-sammlung beim näheren Hinsehen als Täuschung entpuppt, zeigt Susan Donath eine komplexe und systematisch aufgebaute Sammlung von lebendig wirkenden Schnecken.

Birgit Schuh geht einen ganz anderen Weg und nutzt die Vitrine zur „Veredlung“ ihrer Arbeiten. Wie exquisite Pralinen in einem Luxuskaufhaus mutet ihre Ansammlung von Brustwarzen aus Latex, Wachs und Papier an.

Die Essenerin Anne Schmidt führt eine weitere Bedeutung ein. Sie wählt durchsichtige Vitrinen zum Schutz der von ihr geschaffenen skurrilen Spielzeugwelten.

Alexandra Klawitter überholt die Thematik der Vitrinen und Schaukästen gründlich. Bei ihr verbindet sich naturkundliche Sammlung mit der Ästhetik von Pralinenschachteln, werden Fundstücke des Alltags in Plasikdosen aufbewahrt und musealisiert.

Gemein ist allen Arbeiten eine gewisse Kleinteiligkeit und Detailfreude. Der Betrachter nimmt den Standpunkt eines Museumsbesuchers oder eines Kunden im Juweliergeschäft ein und begibt sich so nah an die Arbeiten heran, wie es die durchsichtigen Abschirmungen erlauben.

 

1Theewen, Gerhard: Joseph Beys. Die Vitrinen. Ein Verzeichnis. Köln 1993, S. 11.

Eröffnungsrede Ralf Seifert


kunstbahnhof v. 2/2008